Igstadt gibt zurück: Dank und Solidarität
Eine Rede an einem Sonntag im Frühjahr 2022 war keine „Sonntagsrede“. Einer Sonntagsrede folgen in der Regel keine Taten, Igstadt jedoch handelt. Am 24. April wurde im Rahmen des Frühjahrs-empfangs der Kioskbesitzer Ammar Boutaoui für sein Engagement während der Pandemie mit dem Igstadter Gerichtsiegel geehrt. Gedankt wurde dafür, dass der Kiosk mit seinem Nahversorgungs-angebot unter Pandemie-Bedingungen immer geöffnet blieb und für die praktische Unterstützung, insbesondere von älteren Kundinnen und Kunden.
Ende November wurde Ammar Opfer eines perfiden Verbrechens, denn zwei Trickbetrüger ent-wendeten seine Wocheneinnahmen und die persönlichen Papiere. Ein großer Verlust, der durch die Versicherung nicht abgedeckt war. Das war nun genau die Situation, in der die Dorfgemeinschaft der Sonntagsrede Taten folgen ließ und Unterstützung und Solidarität zeigte. Schnell hatten sich die Kümmerer um Ingrid Dahl und Antje Siehl abgestimmt, hierfür die bevorstehenden Türchen des „Lebendigen Adventskalenders“ zu nutzen, und neben dem Glühweintopf stand nun ein Spendentopf, in den allabendlich die „Glühwein-Ammar-Spenden“ reichlich flossen.
Eine kleine Delegation der Türchen-Anbieter und Vertreter des Ortsbeirates freuten sich sehr, als sie am 23. Dezember dem überraschten Geschädigten das Ergebnis von 1.010,- Eur übergeben konnten. Ein beachtlicher Betrag, von dem auch die Ausweispapiere und evt. eine kleine Überwachungskamera finanziert werden kann.
Ortsvorsteher Harald Joder überreichte dem überglücklichen Kioskbesitzer zusätzlich ein kleines Dankeschön des Ortsbeirates für seine stets freundliche Hilfs-bereitschaft. Und diese wurde unter dem Schmunzeln der Gruppe erneut unter Beweis gestellt, als eine Igstadterin, die eine Geldbörse auf dem Bürgersteig gefunden hatte, Ammar bat, sich der Sache anzunehmen. Nicht die erste Bitte des Tages, denn früh am Morgen wurde er gebeten, bei einem Stromausfall in der Nachbarschaft zu helfen.
Im Igstadter Kiosk scheint die Zeit ein wenig stehen geblieben zu sein. Umso wertvoller ist er für das Dorf und umso erfreulicher war die gelungene Spendenaktion als Zeichen der Wertschätzung für Ammar Boutaoui.
Ingrid Dahl, Dezember 2022