Fleißig wie ein Brunnenputzer
Frühjahrsputz am Börnsche
Ein gut gelauntes Team des Heimat- und Geschichtsvereins, bestens ausgestattet mit Schubkarre, Eimern, Spaten, Besen und Bürsten, hatte am sonnig-kalten Nachmittag des 19. Februar 2022 ein besonderes Ziel: das Börnsche. Das Börnsche? Dahinter verbirgt sich eine gefasste Quelle, idyllisch im Wäschbachtal am Igstadter Gemarkungsrundweg gelegen, bei Komoot-Wander-App-Nutzern als Highlight bekannt. Sie wird von Igstadtern liebevoll „Börnsche“ genannt, in offiziellen Karten lediglich als „Quelle“ geführt. Nachdem das Grünflächenamt 2020 die beschädigte Mauer repariert und die Farbschmierereien auf den Natursteinen entfernt hatte, war das Börnsche optisch wieder in einem guten Zustand. Sorge bereiteten jedoch die vielen Ablagerungen auf den Stufen und am Boden der gefassten Quelle. Mehrere Schichten Laub, Unrat, Steine und vieles mehr haben sich angesammelt und verstopften den Wasserauslass. Das war die Aufgabe für die fleißigen Brunnenputzer! Nach einer guten Stunde war entfernt, was nicht in den Brunnen gehört, der Boden freigelegt und die Steine gebürstet. Für den blockierten Wasserzulauf sind jedoch weitere Maßnahmen erforderlich und man wird ggf. Kontakt mit der Stadt aufnehmen. Gerne kümmert sich der Heimat- und Geschichtsverein auch in Zukunft um das Börnsche und dazu gehört auch eine Namensgebung. Bereits im vergangenen September wurden bei einem Rundgang die Namen „Muschelquelle“ wegen der Nähe zu dem eiszeitlichen Fundplatz, aber auch „Golzenborn“ oder “Golzenbörnsche“ vorgeschlagen, da das Wasser vom Golzenberg kommt. Weitere Vorschläge sind willkommen. Auf der Mitgliederversammlung am 21. März 2022 wird ein Meinungsbild hergestellt und eine angemessene Brunnentaufe ist bereits angedacht. Schön wäre allerdings, wenn bis dahin auch die Quelle wieder sprudeln würde! (HGV-Bericht. www.igstadt-hgv.de)
Woher kommt die Redensart „Fleißig wie ein Brunnenputzer“?
Vor allem im Süden Deutschlands ist die Redewendung für fleißige Menschen bekannt, die „arbeiten wie ein Brunnenputzer“. Einen tatsächlichen Beruf unter dieser Bezeichnung gab es nicht. Am nächsten kam ihm der mittelalterliche Brunnenmeister, der nicht nur für seine so wichtige wie anstrengende Arbeit geschätzt wurde, sondern auch für das persönliche Risiko des Erstickens im Brunnenschacht. Die historisch bedeutsame Wasserversorgung des Römischen Reiches kannte Brunnenputzer unter vielen unterschiedlichen Bezeichnungen. (Quelle: https://www.hausjournal.net/brunnenputzer)