Exkursion des Heimat- und Geschichtsverein Igstadt

Nachdem in den vergangenen beiden Jahren wegen Corona viele geplante Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden mussten, war es endlich wieder soweit. Auch der HGV Igstadt konnte wieder auf Tour gehen und am 7. Mai 2022 eine Exkursion anbieten, die auf sehr große Resonanz stieß. Die Fahrt war mit 40 Teilnehmenden ausgebucht. Ziel war die Mainzer Zitadelle, die in zwei Gruppen unter der Leitung von Mitgliedern des Zitadellenvereins Mainz bei herrlichem Sonnenschein erkundet werden konnte. Bei der etwas längeren Führung der ersten Gruppe war auch die Begehung des römischen Theaters am Südbahnhof eingeschlossen.

Die Zitadelle ist eine der wenigen erhaltenen neuzeitlichen Zitadellen in Deutschland und eines der bedeutendsten Denkmäler in Mainz. Sie nimmt als Teil der stärksten Bundesfestung in der Geschichte Deutschlands eine außergewöhnliche Stellung ein. Bereits die Römer wussten die herausragende Lage der Anhöhe zu schätzen und errichteten hier ihrem Feldherrn Drusus ein Ehrenmal, dessen Kern noch heute als Drususstein auf dem Zitadellengelände erhalten ist. Der Ausbau zur wehrhaften Festung begann 1620 unter Kurfürst Johann Schweikard von Kronberg. Der eigentliche Ausbau der heutigen Zitadelle begann 1655 unter Kurfürst Johann Philipp von Schönborn.

Beim Rundgang hinterließen das ehemalige Gefängnis, der Luftschutzbunker und die unterirdischen Gänge der Wehranlage besonderen Eindruck. Nicht nur für die Kinder in der Gruppe, sondern auch für viele andere war es das Highlight schlechthin, die Mainzer Unterwelt über hunderte Meter zu erkunden. Im weiteren Verlauf der Führung wurde auch die in der Stadt heftig geführte Diskussion über die Restaurationsarbeiten an den Außenmauern der Zitadelle angesprochen. Den Interessen des Denkmalschutzes stehen hier die Interessen des Naturschutzes gegenüber, der die besondere Tier- und Pflanzenwelt in den überwachsenen Arealen bewahren möchte.

Zum Abschluss der Führung konnten die Ihster noch den Blick von der Bastion Germanicus nach Norden genießen. Unschwer war Igstadt zu erkennen: am Wasserturm aber auch an der neuen Feuerwache als Landmarke am südlichen Ortsrand. Von Mainz aus ging es zur idyllischen Hockenberger Mühle im Wickerbachtal, wo die Fahrt bei leckerem Essen, Durst stillenden Getränken und anregenden Gesprächen ihren Abschluss fand.

Michael Weidenfeller
9. Mai 2022

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