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Harzreise des OGV Igstadt

Die Koffer der 51 Reiseteilnehmer waren gut am Sonntagmorgen im Bus verstaut und somit konnte die 5-tägige Harzreise des Obst- und Gartenbauvereins Igstadt beginnen. Erster Stopp war die gemeinsame Frühstücksrast im Rasthof Kirchheim und gut gestärkt fuhren wir durch Waldhessen auf Landstraßen mit kurzen Aufenthalten in Eschwege und Duderstadt, weiter über das Eichsfeld, durch Heiligenstadt und den westlichen Harz bis Braunlage, unserem Domizil für die kommenden Tage. Dieser Luftkurort ist vom Nationalpark Harz umrahmt und war Ausgangspunkt für unsere kommenden Tagesausflüge.

Der erste führte uns durch den nordwestlichen Harz, begleitet mit fundierten Ortskenntnissen eines versierten Reiseleiters. Er vermittelte uns die historischen Besonderheiten sowie die Geschichte und Kultur des nördlichsten Mittelgebirges Deutschlands. Bad Harzburg und Clausthal- Zellerfeld lagen auf der Route, im letzteren Ort dominierte einst der Bergbau, heute ist es die Technische Universität und diese zählt zu den kleineren bundesweit. Dafür hat Clausthal die größte Holzkirche Deutschlands und gehört durch ihre Architektur und Ausstattung zu den bedeutendsten Baudenkmälern des Barock in Norddeutschland. Außergewöhnlich ist ihr blauer Außenanstrich und drückt dem Stadtbild einen unverwechselbaren Stempel auf.
Eine weitere, jedoch viel kleinere Holzkirche, steht in Hahnenklee. Wir besichtigten diese Stabkirche, welche man ohne einen einzigen Nagel und nach Vorbildern uralter skandinavischer Holzkirchen errichtete. Viele Stilformen dieser einmaligen Architektur erinnern an die Bauweise von Wikingerschiffen.
Wenige Reiseminuten von Hahnenklee entfernt liegt die Stadt Goslar und unser Reiseführer berichtete über archäologische Befunde aus dieser Umgebung. Nachzuweisen seien 3000 Jahre alter Bergbau und 1000- jährige ununterbrochene Erzgewinnung im Rammelsberg bei Goslar. Die tausendjährige Kaiserstadt und mittelalterliche Handelsmetropole Goslar besichtigten wir bei einem Stadtspaziergang mit unserem Reiseführer und einer anschließenden Fahrt mit der Goslarer Bimmelbahn. Zuvor aber ging es auf den historischen Marktplatz, denn viermal täglich und zu festen Zeiten öffnen sich auf dem Giebeldach des Kämmereigebäudes drei Türchen mit Figurenumlauf. Untermalt mit einem Glockenspiel wird die sagenhafte Entdeckung und deren folgende Geschichte des nahe gelegenen Rammelsberger Bergbaus erzählt. Ein Beispiel wie wesentlich die Stadt Goslar vom Bergbau geprägt und mi ihm verflochten war. Die Altstadt lädt zu einem Besuch in die Geschichte ein, da sich dort zahlreiche Kirchen und prächtige Fachwerkhäuser befinden, besonders erwähnenswert, die gut erhaltene Kaiserpfalz. Die Weiterreise auf der Harzhochlandstraße führte uns über die höchstgelegene Siedlung Niedersachsens namens Torfhaus, mit einem kurzen Stopp, denn von dort konnten wir klar und deutlich auf unser nächstes Tagesziel, die markante Brockenkuppe, schauen.

Bevor wir zum Brocken fuhren, besichtigten wir tags darauf erst einmal Werningerode, auch die „Bunte Stadt am Harz“ genannt und beliebtes Reiseziel mit einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, mit einem historischen Stadtkern und aufwendig restaurierten und farbenfrohen Fachwerkhäusern. Während einer gemütlichen Rundfahrt mit der Touristikbahn erfuhren wir viel Wissenswertes. Anfangs ging es rasant zum Schlossberg hinauf und endete später in der Altstadt. Zu Fuß ging es weiter zum Herzen der Stadt, dem Marktplatz mit dem spätgotischen Rathaus und dessen bemerkenswerter Fachwerkkonstruktion.
Das Schienennetz der Harzer Schmalspurbahnen verbindet Wernigerode mit dem Bahnhof Drei Annen Hohne, wo die dampflokbetriebene Brockenbahn abfährt. Am Nachmittag fuhren wir dorthin, um mit dem Dampfzug von diesem Bahnhof auf den Brocken zu kommen. Es war ein Erlebnis durch den unberührten Nationalpark mit teilweise weiten Aussichten zu fahren. Das Brockenmassiv ist durch seine exponierte Lage ein rauer Zeitgenosse. Wir haben es selbst erlebt, denn die Wolken auf dem Gipfelplateau wurden immer dunkler und noch vor der Rückfahrt setzte heftiger Regen ein.

Am vorletzten Reisetag wurden wir wieder von der Sonne verwöhnt und das erste Ziel war die alte Bischofstadt Halberstadt. Weithin und als sichtbares Zeichen für die Bedeutung des damaligen Bistums überragt der Dom die Stadt. Er wurde nach dem Vorbild französischer Kathedralen errichtet und sei einer der schönsten Kirchenbauten der Gotik. Die Baugeschichte, Ausstattung und sehr vieles mehr wurden von unserem Reiseleiter mit fundiertem Wissen erklärt. Den Halberstädter Domschatz, einer der wertvollsten Kirchenschätze weltweit, konnten wir auch besichtigen, allerdings reichte für diese umfangreiche Ausstellung die Zeit nicht aus, da die Fachwerkstatt Quedlinburg noch auf dem Programm stand. Welterbe-Stadt Quedlinburg war für eine Überraschung gut! Vorbereitungen zum Sachsen-Anhalt-Tag, eines der größten Volksfeste in diesem Bundesland, mit gesperrten Straßen und Parkplätzen und in der Innenstadt wurden Bühnen und zahlreiche Marktstände aufgebaut. Darum blieb es bei einem verkürzten Stadtrundgang in die Vergangenheit mit unserem fachkundigen Reiseleiter. Gut gewürzt mit wahren Geschichten und Anekdoten, betrachteten wir die renovierten Fachwerkhäuser, welche charakteristisch für Quedlinburg sind und das gesamte Stadtbild prägen. Allerletzte Station dieser Mehrtagesreise war der Hexentanzplatz oberhalb des Städtchens Thale gelegen. Von der Talstation Bodetal schwebten wir in modernen Kabinenbahnen mit weitem Blick nach allen Seiten und auch nach unten, da jede zweite Kabine mit einem Glasfußboden ausgestattet ist. Viel zu sehen gab es auch auf dem Hexentanzplatz. Die Walpurgishalle, den neu gestalteten Hexenring, das verdrehte Hexenhaus oder die schöne und klare Aussicht ins Harzer Vorland.

Der Heimreisetag hatte auch noch Einiges zu bieten. Es ging durch den Südharz über Nordhausen und Kelbra zum Kyffhäusergebirge, welches schroff aus der Ebene an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen ragt und von weitem am Horizont das Barbarossadenkmal sichtbar ist. Dort legten wir einen Zwischenstopp ein und für den weiteren Rückweg wurde von der Reiseleitung die Landstraßen bis nach Fulda über Eisenach gewählt. Selbst diese Spazierfahrt an Christi Himmelfahrt war besonders, da an diesem Feiertag nur wenige Kraftfahrzeuge unterwegs waren. Bevor wir am Abend Igstadt erreichten, ließ unser Reiseorganisator Helmut Kittler die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren. Zum guten Gelingen dieser erlebnisreichen Mehrtagesfahrt dankte unser 1.Vorsitzender Werner Lieser für die gut geplante Ausarbeitung unserem Vorstandsmitglied Helmut Kittler in Zusammenarbeit mit dem Busunternehmen Wahl. Entlang der Fahrtroute wies unser Helmut auf Sehenswürdigkeiten hin, gab zeitgeschichtliche und politische Erklärungen und leitete mit Umsicht und Erfahrung diese gelungene Reise. Ein weiteres großes Dankeschön für die umsichtige Fahrweise ging an unseren Fahrer und Inhaber des Busunternehmens Michael Wahl und einen ganz besonderen herzlichen Dank galt den fleißigen Damen Carmen Kittler und Ilona Wolter für den perfekten Bordservice.

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